Die häufigsten Lenormand Fehler und Fallen bei der Deutung – Teil 2

Die häufigsten Lenormand Fehler und Fallen bei der Deutung

Nachdem in Teil 1 wichtige Fragen geklärt wurden, mit denen Sie selbst überprüfen können, ob Ihr Wissen übers Lenormand anfällig für Deutungsfehler ist, kommen wir zum Praxisteil der häufigsten Fehler und Fallen bei der Deutung der Karten.

Ich möchte Ihnen einen einen Deutungsfehler zeigen, von dem mir eine ehemalige Schülerin berichtet hat (aus einem Lenormandkurs, den sie belegte, bevor wir uns kennenlernten und mit dem Unterricht anfingen). Es zählt aus meiner Sicht zu den größten Irrläufern überhaupt. Jedes Mal, wenn ich darüber nachdenke, wie so etwas als „gut und richtig“ teuer verkauft wird, erstaunt und entsetzt es mich wieder, wie diese völlig unreflektierten, realitätsfremden Theorien nur so hartnäckig von einem zum nächsten weitergegeben werden können.

Deutungsfalle „Karteikarte“ für willkürlich zusammengestellte Persönlichkeitsprofile

Einer der allergrößten und fiesesten Fallstricke liegt schon in der Bestimmung der Kartenbedeutungen selbst. Hier werden sehr häufig spezielle Personenprofile bestimmten Karten zugeordnet. Sie bestehen nicht nur aus Merkmalen zum Erscheinungsbild, sondern auch noch aus Wesenszügen, Berufsbildern und anderen speziellen Merkmalen. Es wird also so etwas wie ein „Phantom“ angelegt und einem einzelnen Lenormandsymbol zugewiesen.
Zum Beispiel: Karte Bär – älterer dunkelhaariger Mann, etwas korpulent, mit wenig Selbstvertrauen und einem ausgeprägten Helfersyndrom, meist in einem sozialen oder spirituellen Beruf zu finden

Klingt erst mal recht aufschlussreich und mit gleich sieben erwähnten Aspekten psychologisch versiert. Da hat wohl jemand sehr genau analysiert. Kann das sein? Nein, hier wurden wahllos spezielle Persönlichkeitsmerkmale in einen Topf geworfen, einmal bunt durchgewürfelt und willkürlich einer Karte zugeordnet.

Worin liegt hier der Fallstrick?

Wenn der Bär jedes Mal genau dieser spezielle Typ sein soll, müsste es für JEDEN anderen Typ Mensch auch ein individuelles Persönlichkeitsprofil geben, das sich genau einer einzigen Karte zuordnen lässt. Dumm nur, dass es so viele Typologien wie Menschen selbst gibt und dafür 36 Karten keinesfalls ausreichend sind. Wie sollen diese wenigen Einzelkarten, eine solche unendliche Vielfalt von Persönlichkeiten widerspiegeln?

Kombinationen von Karten können einen Menschen näher beschreiben, wenn auch nur bestimmte Facetten. Aber eine eigene „Karteikarte“ (im wahrsten Sinne des Wortes), die eine derart spezifische Zusammenstellung persönlicher Daten aufnimmt, kann es nicht geben, außer man hätte rund 7,1 Milliarden Karten zur Hand (entspräche ungefährer Anzahl der Weltbevölkerung). Genauso wenig kann eines der zwölf Sternzeichen eine solche Spezifikation hervorbringen, sonst gäbe es nur 12 Kategorien von Mensch, die alle nach demselben Muster gestrickt sind.

Auch in der Astrologie macht erst das Gesamtbild des Horoskops (bestehend aus Planeten, Häusern und etlichen Konstellationen) den Menschen aus. In den Karten ist es genauso. Nur das Zusammenspiel mehrerer Karten oder eines ganzen Kartenbildes kann uns mehr über den Menschen verraten, aber auch noch lange nicht alles. (Noch eine Anmerkung: Die im Beispiel genannten Merkmale sind noch nicht einmal passend gewählt. Denn gerade der Bär strotzt nur so vor Selbstvertrauen).

Wer ist der Bär überhaupt?

Der Bär ist erst mal nur eine männliche Person, völlig neutral und wertfrei betrachtet ohne phenotypische Merkmale des Äußeren oder Inneren. Alles, was wir über ihn erfahren sollten, wird uns in Zusammenhang mit den Kombi-Karten verraten. Somit kann er auch für jede beliebige männliche Person stehen, die wir ihm zuordnen, vorausgesetzt sie ist für die Legung von Interesse. Es macht schließlich keinen Sinn über Personen zu sprechen, die mit dem Anliegen der fragenden Person nichts zu tun haben.

Wer ist die Schlange im Lenormand?

Bei der Schlange ist oft ein ähnliches Phänomen zu beobachten. Irgendwann einmal entstand das Ammenmärchen, die Schlange müsste immer eine Geliebte oder Nebenbuhlerin sein, meist noch mit Giftstachel. Auch wird der Schlange gerne nachgesagt, sie ist blondhaarig (Haarfarben werden bevorzugt zur phenotypischen Klassifizierung verwendet, dabei können gerade die sich ändern wie das Wetter), mittleren Alters, mit akademischen Hintergrund und besonders hinterlistig, weil mit allen Wassern gewaschen. Das ist eine Version, die sich im Umlauf befindet, es gibt aber etliche weitere. Nun müsste man nachfragen, wo denn nun die Frau sei, die statt den blonden dunkelbraune Haare trägt und statt akademisch eher handwerklich orientiert ist. Hinterlistig und mittleren Alters mag sie genauso sein, aber  es weichen nun deutlich zwei der vier genannten Merkmale ab.

Erkennen Sie dieses Profil womöglich in einer einzigen Karte im Lenormand? Ich habe sie bis jetzt noch nicht gefunden. Das mag daran liegen, dass ich immer noch nach der Blonden Ausschau halte, die fair und freundlich ist, aber noch etwas jünger, trotzdem auch mit akademischen Hintergrund. Komisch, dass ich die unter den 36 Karten auch nicht finden kann. 😉

Einfache Logik schützt vor solchen Fehlern

Es liegt auf der Hand, dass bei näherem Hinterfragen solche Deutungsthesen nicht haltbar geschweige denn überhaupt praktisch anwendbar sind. Damit kann man nur in einer Sackgasse landen, weil die Bedeutungsmöglichkeit einer Karte so eng gesteckt ist, dass sie quasi zum Einzelfall wird. Auch wenn dieses Personenprofil auf ungefähr 0,5 % der Männer als Beschreibung haargenau passen könnte, so passt es auf die restlichen 99,5 %  eben nicht. Es erscheint logisch, dass Sie diesen Deutungsfehler vermeiden bzw. gar nicht erst anwenden sollten, da er nur in die Irre führen kann. Oft hilft schon die einfachste Logik und ein bisschen gesunder Menschenverstand, um solche Deutungsirrtümer zu entlarven.

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