Burning Serpent – ein außergewöhnliches und geheimnisvolles Lenormandkarten-Deck

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Heute möchte ich Ihnen ein brandneues Lenormandkarten-Deck vorstellen. Es gibt inzwischen viele auf dem Markt, aber immer wieder schaffen es mediale Künstler noch eines zu gestalten, das auf seine Art einzigartig und damit unvergleichbar ist. The Burning Serpent hat das Zeug zu einem meiner Lenormanddeck-Favoriten zu werden. Warum beschreibe ich hier:

Erster äußerer Eindruck:

Schon auf den ersten Blick stelle ich fest: Die neu erschienenen Lenormandkarten von der berühmten Autoren Rachel Pollack und Robert M. Place sind nicht nur extravagant, sie stecken überdies voller Überraschungen! Der Titel „The Burning Serpent Oracle“ – zu Deutsch: Die brennende Schlange -klingt bereits ziemlich geheimnisvoll. So verwundert es nicht, dass auch alle 36 Abbildungen der Lenormandsymbole einen äußerst mystischen und mythologischen Charakter haben. Der Titel bezieht sich auf die herausragende Stellung der Schlangensymbolik in verschiedenen Kulturen und Religionen (darüber mehr in meinem neuen Buch „Die fabelhafte Welt des Lenormand“, Königsfurt Urania Verlag).

Bei der ersten Durchsicht der Karten fällt mir auf, dass das Deck nicht wie gewohnt aus 36 Karten besteht, sondern ganze 40 Karten umfasst! Darauf komme ich gleich noch mal zurück. Auch die Bezeichnung der Karten lautet bei den meisten SymboleBurningSerpent1n anders. So wird aus dem Reiter „Hermes the Messanger“ und aus dem gewöhnlichen Haus „The House on the Hill“. Was es damit auf sich hat, werde ich erklären. Zunächst möchte ich noch auf die Gestaltung des Decks eingehen. Angesichts der spirituellen Tiefe, die aus diesem besonderen Kartendeck spricht, sind dafür die von Place illustrierten Symbole schnörkellos und modern gehalten. Gerade das neue „Gilden Reverie“-Deck verwöhnte das Auge mit seinen anmutigen Spielereien, seiner Farbpracht und optischen Tiefenwirkung. Wer ähnliches Dekor von „The Burning Serpent“ erwartet, wird vermutlich etwas enttäuscht sein in Anbetracht der geradlinigen, schon fast sachlichen Darstellungsweise. Das Motiv steht eindeutig im Vordergrund, lässt noch genügend Raum für eigene Fantasien. Visuell lässt sich nahezu jedes Bild noch weiter ausstatten und ist von daher nicht komplett „vorgefertigt“. Gerade diese dezent gehaltene Umgebung des Symbols erleichtert dem Einsteiger den Zugang in die so unfassbar tiefschichtige Lenormand-Welt. Ich würde sogar sagen, als eines der wenigen Lenormand-Decks hält „The Burning Serpent“ die Tür für jeden Neuankömmling ganz weit auf!

Die Schöpfer der Karten:

Soweit ich es nachlesen konnte, war es anfänglich gar nicht die Intention der beiden Schöpfer genau diese Art von Lenormandkarten zu schaffen. Sie folgten also keiner fixen Idee, sondern ließen sich bei der Umsetzung von oben führen. Die Anbindung an die antike Götterwelt kam dadurch von ganz alleine zustande und hinterließ bei nahezu allen Karten einen deutlichen sichtbaren Fingerabdruck. Kein Wunder bei so viel geballter Expertise: Rachel Pollack ist eine ausgezeichnete, amerikanische Schriftstellerin und weltbekannte Tarot-Koryphäe. Der Autor und Illustrator Robert M. Place zählt ebenso zu den herausragenden Größen der Tarotliteratur. Seine Werke sind vielfach ausgezeichnet. Er gibt unter anderem Lesungen und Workshops im Metropolitan Museum of Art und ist Gast in TV- und Radiosendungen zum Thema Divination und Symbolkunde.

Die Neuheiten des Decks:

Wie bereits erwähnt, handelt es sich bei „The Burning Serpent“ um ein höchst ungewöhnliches Deck. Etliche Karten wurden umbenannt und dadurch näher definiert. Reiter gibt es vielgestaltig, doch der griechische Götterbote Hermes, der auf dem geflügelten Pferd Pegasus thront und für Weissagung sowie Weisheit steht, ist einzigartig. Das Buch wurde in das Buch des Lebens verwandelt. Damit öffnet es sich dem Betrachter, wird persönlicher, bleibt weniger verschlossen und ominös wie das gewöhnlich abgebildete Lenormand-Buch.

Die nächste Entdeckung sind die vier Zusatzkarten. Zwei davon erschließ sich auf Anhieb. Herr und Dame gibt es nämlich doppelt! Sinn und Zweck des Ganzen ist die Berücksichtigung homosexueller Paare, die nun in diesen Karten ihr entsprechendes Pendant finden und nicht mehr wie bei allen anderen Decks auf die gegengeschlechtliche Karte zurückgreifen müssen. Der zweite Mann zum Beispiel trägt dann auch die Ziffer 29, die sonst der Dame angehört.

Welche Symbole könnten sich auf den beBurningSerpent2iden letzten Karten verbergen? Ja, ich gebe zu, auch ich war etwas überrascht, Osiris und Isis, den kultreichen Gottkönig und seine Gemahlin, Göttin der Toten und der Wiedergeburt, vorzufinden. Laut Begleitheft sollen sie das höhere Selbst des Mannes oder der Frau darstellen und jeweils seine besten Eigenschaften verkörpern. Noch ist mir diese Idee mit dem beiden Zusatzkarten etwas fremd. Man könnte sie aber auch ganz profan in weitere Personenkarten verwandeln. Wofür sollte es in ihrer Bedeutung Grenzen geben, wenn doch die Macht dieser beiden göttlichen Herrscher grenzenlos war? Mit der Zeit werden jedem Anwender bestimmt eigene Bedeutungen zu den beiden einfallen.

Das Drumherum:

Die Verpackung der lichtvollen Karten ist mit einem einfachen Pappkarton etwas einfältig ausgefallen. Hier könnte die wunderschöne, feste Schachtel des Gilded Reverie als gutes Vorbild für eine Weiterentwicklung dienen. Die Karten selbst sind dagegen aus hochwertigem und strapazierfähigem Papier. Mir gefällt die geschmeidige Haptik der Oberfläche sehr gut. Die Karten sind etwas größer proportioniert als man es von Standard-Decks wie der „Blauen Eule“ kennt. Die Rückseite ziehrt wieder Hermes mit dem schlangenumwundenen Caduceus-Stab. Der Rahmen ist in einem Jugendstil-Dekor gehalten.

Fazit:

Die Karten bestechen durch ihre schlichte Eleganz und unaufdringliche, aber äußerst lichtvolle Schönheit. Die Motive sind klar erkennbar und nicht in einem „Suchbild“ verborgen, was dieses Deck trotz seiner vielfach umbenannten Symbole prädestiniert für Anfänger macht. Aber Lenormandkenner können sich mit diesem Deck weiterentwickeln, da sie durch die mythologischen Hintergrund und die beiden Zusatzkarten schöpferischen Spielraum geboten bekommen. Ein ausgefallenes, intellektuell und intuitiv reizvolles Deck, das seine Liebhaber in der Lenormand-Welt garantiert finden wird!

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