Warum das richtige Deuten der Lenormand Kombinationen nicht nur auf Intuition beruht, erfahren Sie heute. Wer Lenormand lernt, kommt früher oder später unweigerlich mit Kartenkombinationen in Kontakt. Doch was passiert bei diesem Vorgang des Deutens eigentlich? Beruht alles nur auf Intuition oder darf mein Kopf ein Wörtchen mitreden? Welcher Weg führt zu aussagekräftigen Ergebnissen?
Kombinieren ist das A & O
Kombinieren ist das Kernstück nahezu jeder Kartendeutung. Kaum eine Lenormand-Legung kommt ohne aus. Obgleich jede Lenormandkarte eine Einzelaussage hervorbringt, entsteht erst durch die Verbindung aus mindestens zwei Karten eine glasklare Botschaft. Genau an diesem Punkt wird das Kartenlegen zur Deutungskunst. Wer als Anfänger das ganze Repertoire an Einzelbedeutungen gelernt hat, beschäftigt sich in der Folgestufe mit dem Kombinieren. Wer dabei einmal versucht hat, nur über Intuition die Kombinationen zu entschlüsseln, wird vermutlich die gleiche Erfahrung gemacht haben, wie die meisten: Ein intuitives Gespür ist beim Kartendeuten zwar hilfreich, aber noch lange nicht alles!
Mythos vom rein intuitiven Deuten
Halt! Gibt es da nicht diesen Mythos des rein intuitiven Kartenlegens, das angeblich prima funktionieren soll bei all denjenigen, die über eine feinfühlige Ader verfügen? Ja, diesen Mythos gibt es und Menschen, die ohne irgendein Wissen über die Bedeutung der Orakelkarten frei von der Leber weg, aus ihnen ganze Lebensgeschichten herauslesen können. Doch seien wir ehrlich zu uns selbst, nicht von jeder von uns verfügt über diese göttliche Gabe. Wären wir alle Ausnahmetalente, würde ich nicht diesen Blog schreiben und Sie ihn nicht lesen. Verabschieden Sie sich jetzt von dem Glauben, dass allein ein sechster Sinn dafür verantwortlich sei, die Kunst des Kartenlesens zu verstehen.
Die Konsequenz daraus bedeutet, wir können uns beim Kartenlesen nicht allein unserer intuitiven Kräfte bedienen. Intuition zu nutzen, ist ein Vorteil, aber keine Voraussetzung!
Um beim Thema zu bleiben
Wenn Sie den roten Faden nicht aus den Augen verlieren möchten, müssen Sie permanent Ihre Aussagen mit der Fragestellung und Situation abgleichen, um nicht vom Thema abzuschweifen. Worum es in der Befragung geht, sollte immer präsent sein, um darauf Bezug zu nehmen. Das ist mein Anker, an dem ich meine Aussagen festmache und aufziehe. Den Fokus zu bewahren, hat oberste Priorität bei der Deutung von Kombinationen bzw. Legungen. Karten beantworten nur das, was ich gefragt habe. Nicht mehr und nicht weniger.
Wenn Sie sich in den Karten eine Liebesbeziehung ansehen, wonach explizit gefragt wurde, werden Sie sonst keine anderen Infos in dem Kartenbild finden. Die Kündigung im bisherigen Job oder die Suche nach einem passenden Gebrauchtwagen haben in diesem Kartenbild nichts verloren. Jeder Bereich ist eine Legung für sich, deren Kombinationen wiederum genau auf die entsprechende Frage abgestimmt sind. Der Kopf erinnert Sie, stets beim befragten Thema zu bleiben.
Um Erfahrungswerte beim Deuten abzurufen
Alle gespeicherten Erfahrungen bilden in unserem Gehirn ein Riesennetzwerk. Darunter die Erfahrungswerte, die wir aus der Kombinationsarbeit gesammelt haben. Haben Sie z. B. Baum und Wege als lange Wartezeit in Ihrem Archiv abgelegt, werden Sie von dem Wissen profitieren, sobald die Kombination wieder auftaucht. Um auf diese wertvollen Erfahrungswerte zurückzugreifen, bedarf es einer hohen Gehirnleistung. Es geht um Merken, Speichern und Abrufen. Dafür legen Sie fortlaufend neue Schubladen und Suchraster an, selbst wenn Sie sich dessen gar nicht bewusst sind. Ihr Kopf läuft allerdings auf Hochtouren, während Sie deuten. Kombinieren bedeutet Gehirnjogging! Sie werden dabei immer schneller und wendiger!
Um Kombinationen nicht zu überinterpretieren
Wir haben beim Deuten die Neigung, zu viel in die gelegten Karten hineinzuinterpretieren. Dass der Kopf dabei ständig gegenlenken muss, um sich wieder auf die Fragestellung zu besinnen, ist wie eben erwähnt, eine Sache. Dazu sollten wir aber eine weitere Kontrollfunktion einschalten, die uns daran hindert, der Kombination einen halben Roman abzuringen. Das Motto „Viel hilft viel“ ist beim Kartendeuten nicht brauchbar. Überinterpretationen stiften Verwirrung – bei einem selbst und beim Gegenüber. Ein paar wenige gezielte, deutliche Aussagen, die sich auf das Wesentliche konzentrieren sind nützlicher als ein Wust an Informationen und Details. Meist geht dabei der Kontext verloren. Die Prioritäten der Botschaften sind bei Überinterpretationen kaum erkennbar. Keiner kann sich ein Wirrwarr an Aussagen merken, geschweige denn daraus eine Kernbotschaft ableiten. Der Kopf tut also gut daran, Aussagen auf das Wichtige zu beschränken.
Um Klartext zu reden
Der Verstand wird für eine klare Kommunikation benötigt. Ihre Deutungsresultate sollten Sie in verständliche Aussagen überführen. Ein Gemurmel von „Füchsen und Hunden, die im Kartenblatt den Mond anheulen und dem Reiter hinterherlaufen“ wäre für Ratsuchende kaum nachvollziehbar. Davon würden die meisten ebenso wenig verstehen, als wenn ein Nicht-Mediziner ein OP-Protokoll durchliest. Die Bilder der Kombinationen müssen Sie demzufolge in Worte übersetzen, die jeder versteht. Zugleich nützt es keinem, wenn Sie um den heißen Brei herumreden. Bringen Sie Ihre Aussagen auf den Punkt. Eine Aufgabe, die Sprachgewandtheit und Einfühlungsvermögen erfordert.
Vor dem Sprechen kommt das Denken
Im besten Fall darüber, was Sie sagen und wie Sie es formulieren. Denn einmal ausgesprochene Worte sind schwer revidierbar. Der Klient schenkt Ihnen sein Vertrauen und seinen Glauben. Selbst wenn Sie nicht für sein Handeln verantwortlich sind, dass sich aus Ihren Aussagen ableitet, so sind Sie gleichwohl für Ihre Worte verantwortlich, die ihn zu seinem Handeln bewegen!
Um beim Deuten der Lenormandkarten den Überblick zu bewahren
Selbst kleinere Legesysteme bestehen oft aus mindestens eine Handvoll Kombinationen. Die Große Tafel hält unzählige Kombinationsmöglichkeiten bereit. Die Aussagen, die sich aus den einzelnen Kombinationen ergeben, sollen mit allen anderen sinnvoll verknüpft werden. Das bedeutet, dass Sie genau im Kopf behalten müssen, was Sie an welcher Stelle erschlossen haben. Dabei kann sich ganz schön viel Information ansammeln, die im Gehirn verwaltet werden muss. Wer dabei nicht den Überblick behält, kennt sich nicht mehr aus und steckt fest. Nur mit Köpfchen kommen Sie weiter und meistern den Symboldschungel.
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