Botenkarte mit Zwei-Gesichter-Karte im Lenormand

Botenkarte mit Zwei-Gesichter-Karte im Lenormand

Über die Botenkarte in Verbindung mit einer Zwei-Gesichter-Karte im Lenormand gibt es immer wieder reichlich Spekulationen. Besonders in meiner Facebookgruppe wurden schon etliche Kombinationen dieser Art diskutiert. Welche Karte hat in der Deutung Vorrang? Der Bote oder die Zwei-Gesichterkarte? Diejenigen, die mein Basisbuch Der Lenormandkarten-Lehrgang, Band 1 kennen, wissen, welche Regel in diesem Fall anzuwenden ist und kommen schnell auf die richtige Lösung. Dennoch möchte in diesem Beitrag nochmal darauf eingehen, welche Regel in diesem in dieser etwas komplexeren Situation beim Kartenlegen zur Anwendung kommt.
Die Regeln zu den Zwei-Gesichter-Karten und Botenkarten gründen auf meiner Lehre. Sie wurden erstmals in der Erstausgabe meines oben erwähnten Buches veröffentlicht und zählen heute zum Standard der professionellen Lenormanddeutung.

Grundregel für die Kombination aus Botenkarte und Zwei-Gesichter-Karte (ZGK)

Zu den Botenkarten zählen generell Reiter, Schiff und Störche. Welche Funktion sie innehaben und wie sie zeitlich gedeutet werden, ist in meinem genanten Buch nachlesbar bzw. gehe ich darauf in meiner Lenormand Masterclass gründlich ein.

Die ZGK umfassen Wolken, Fuchs, Sense, Berg und Mäuse. Auch hierzu erfahren mehr über die einzelnen Funktion der ZGK in meinen erwähnten Quellen. Ich möchte in diesem Beitrag nicht wiederholen, was ich bereits an umfassenden Anleitungen erhältlich ist. Viel mehr soll dieser Beitrag dazu dienen, die besondere Konstellatione aus Botenkarte und ZGK zu beleuchten.

Grundsätzlich gilt die folgende Regel: Liegt innerhalb einer Kombination eine ZGK in der Bewegungsrichtung der Botenkarte hat der Bote in der Deutung Vorrang. Dies hat zur Folge, dass die ZGK ihre Funktion verlieren und in ihre gewöhnlichen Bedeutungen umgewandelt werden.

Ausnahme von der Regel: Die Mäuse kriegen wie immer eine Extrawurst. Sie haben gegenüber den Boten Vorrang und behalten somit ihren Status als ZGK bei! Weitere Ausnahmen finden Sie am Ende des Artikels.

Die Grundregel bedeutet wiederum, dass ZGKs entgegen der Bewegungsrichtung der Boten Ihren Rang als ZGK beibehalten. Hört sich das gerade noch etwas verwirrend an? Keine Sorge, anhand der Beispiele wird sofort alles sonnenklar.

Welche Vorteile haben die Regeln von Botenkarten und ZGK?

Wie im Straßenverkehr auch, sind Regeln zum Deuten der Karten sinnvoll. Denn zu wissen wer „Vorfahrt hat“, kann sich durchaus als nützlich erweisen. So sind auch im Lenormand die Deutungsregeln dazu gedacht, der Interpretation Struktur zu verleihen und den Botschaften Klarheit zu schenken. Wenden wir keine Regeln an, ist alles ein wilder Zirkus aus Symbolen, die wir willkürlich, vor allem aber für uns vorteilhaft, auslegen können. Damit kommt definitiv nicht immer die Wahrheit ans Licht, sondern das, was wir gerade sehen wollen.

Regeln geben uns jedoch nicht nur Struktur und Klarheit, sondern helfen auch dabei, eine einheitliche Sprache unter Kartenlegern zu etablieren. Sie ermöglichen es, dass verschiedene Kartenleser zu ähnlichen oder zumindest nachvollziehbaren Interpretationen gelangen. Dies ist besonders wichtig, wenn mehrere Personen an einer Deutung beteiligt sind (wie in meiner Facebookgruppe zum Lernen & Üben) oder wenn man seine Fähigkeiten weiterentwickeln möchte.

Darüber hinaus fördern feste Regeln das Vertrauen in die Karten und ihre Aussagen. Sie verhindern, dass persönliche Vorlieben und momentane Stimmungen die Deutung zu sehr beeinflussen, und stärken so die Glaubwürdigkeit der Aussagen. Dies ist sowohl für den Kartenleger selbst als auch für diejenigen, die sich beraten lassen, von großer Bedeutung. Demnach sind Deutungsregeln wie die zwischen Botenkarten und ZGK ein unverzichtbares Werkzeug, um die Kunst der Kartenlegung auf einem hohen Niveau zu praktizieren, Sicherheit für die eigene Deutung zu gewinnen und die Wahrheit der Botschaften zu erkennen.

Beispiel Reiter (Bote) & Fuchs (ZGK)

Wir gehen bei dieser Kombination von einer gewöhnlichen Vorhersage aus. Hier steuert der Reiter auf den Fuchs zu. Dieser befindet sich also in der Bewegungsrichtung der Botekarte. Somit ist der Reiter die dominierende Karte. Dadurch verliert der Fuchs seinen Status als ZGK. Es gibt also keine Unterscheidung mehr zwischen seiner guten und schlechten Seite. Per se ist der Fuchs eine negative Karte, wodurch seine üblichen negativen Bedeutungen wie Falschheit, Lüge, Betrug etc. ausgespielt werden.

Der Reiter überbringt als Bote den Fuchs. Bedeutet: etwas kommt, geschieht. Vereinfacht könnte man bei dieser Kombination sagen: „Es kommt in der befragten Angelegenheit und innerhalb der durch den Reiter vorgegebenen Zeit zu Lügen.“ Oder: „Es geschieht ein Betrug in der befragten Angelegenheit und innerhalb der durch den Reiter vorgegebenen Zeit.“ Schon haben wir die Lösung! Wenn wir die Karten bei einer Vorhersage falsch herum lesen würden, also den Fuchs als ZGK und den Reiter als normale Karte, dann würde eine komplett andere Aussage zustandekommen. Nämlich Aussagen wie: „Zu handeln, wäre falsch“ oder „Ein Kontakt ist nicht richtig“. Sie sehen schon die Unterschiede und merken, dass man genau darauf achten muss, welche Karte die Oberhand hat und somit die Deutung vorgibt.

WICHTIG: In der psychologischen bzw. seelischen Kartendeutung werden die Botenkarten nicht angewandt, weil sie einen Zeitfaktor beinhalten. Dieser macht natürlich bei Fragen im diesem Spektrum keinen Sinn. Zum Beispiel, wenn die Frage lautet: „Wie soll ich mich gerade gegenüber meinem Chef verhalten?“ oder „Was fühlt er?“ oder „Was ist meine Lernaufgabe im Umgang mit Beziehungen?“. Hier werden also die Botenkarten ihrer Funktion enthoben und ganz normal behandelt, weil es nicht um eine Vorhersage mit zeitlicher Bestimmung geht. Die ZGK werden allerdings weiter angewandt. Also, immer dann wenn Zeiten in der befragten Angelegenheit keine Rolle spielen, sind die Botenkarten überflüssig und behalten ihre gewöhnlichen Schlüsselwörter.

Beispiel Wolken (ZGK) & Schiff (Bote)

Wieder gelten die beschriebenen Deutungsregeln. Das Schiff fährt auf die Wolken zu. Dafür muss es gemäß der Abbildung hinter den Wolken liegen, da es sonst davon wegfahren würde. Demzufolge kommt es zu Sorgen, Ungeklärtheit, Enttäuschung oder Ungewissheit. Freilich nur dann, wenn wir von gewöhnlichen Vorhersagen ausgehen, wo der Zeitfaktor eine Rolle spielt. Dies trifft auf die meisten Situationen im Leben zu.

Wechseln wir nun wieder auf die psychologische bzw. emotionale Ebene, schaut es anders aus. Das Schiff ist dann kein Bote mehr, weil seine Zeitfunktion nicht benötigt wird. Wie sieht die Deutung jetzt aus? Das Schiff ist kein Bote mehr und die Wolken dominieren als ZGK. Nun verbessern sie die Themen vom Schiff, das an ihre hellen Seite angrenzt. Die dunklen Wolken verfliegen. Das Schiff behält seine normalen Bedeutungen, damit wir es auf der psychologischen Schiene deuten können. „Eine Entwicklung (Schiff) verbessert sich (trotz bestehender Unklarheiten/Ängste/Sorgen)“. So könnte dann die Antworten lauten, wenn wir z.B. fragen: „Was denkt mein Chef über meine Leistung?“. Oder auf die Frage „Worauf soll ich im Moment achten?“ könnte die Antwort lauten: „Wieder Klarheit in ein Vorhaben oder Projekt zu bringen“, denn die helle Seite der Wolken sorgt für Verbesserung. Achtung: Die Wolken bleiben die Wolken – sie zeigen immer an, dass etwas im Unreinen ist. Nur sorgt die helle Seite für eine Verbesserung.

Beispiel Schiff (Bote) & Mäuse (ZGK)

An dieser Stelle wäre man geneigt, wiederholt die besagte Regel anzuwenden. Aber Achtung! Nicht mit den Mäusen. Sie sind und bleiben in jedem Fall eine ZGK, die sich über die Boten stellt und diese in normale Symbole verwandelt. Deshalb gibt es hier nur eine korrekte Deutung: „Eine Leidenschaft wird weniger“ oder „Die Freiheit nimmt ab“ oder „Eine Hoffnung wird geringer“. Somit gibt es bei den Mäusen keine Unterscheidung zwischen zeitlich gebundenen Aussagen und psychologisch orientierten Themen.

ZGK auf der abgewandten Seite der Botenkarten – Beispiel Fuchs & Störche

In diesem Fall ist die Kombinationregel supereinfach. Die Boten bewegen sich von der ZGK weg, wodurch diese dominiert. Der Fuchs guckt hier ebenso von den Störchen weg. Wer die Funktionen der ZGK kennt, weiß nun sofort Bescheid. Denn der Fuchs sagt jetzt, dass alles in Ordnung ist. Demzufolge ist eine Wechsel/Entwicklung/Gelegenheit richtig!

Was tun bei unterschiedlichen Richtungen in den jeweiligen Kartendecks?

Persönlich habe ich mein perfektes Orientierungssystem geschaffen, wenn die Abbildungen von Deck zu Deck variieren. Welche Möglichkeiten es gibt, mit den verschiedenen Blick- und Richtungswechseln entsprechend der Vorgaben des Kartendecks umzugehen, erkläre ich Ihnen in diesem Beitrag. Bei meinen allermeisten Lenormanddecks versuche ich die Richtungen der Botenkarten und ZGK beizubehalten, damit man nicht ständig bei Verwendung eines anderen Decks umdenken muss. Wichtig ist, für sich eine klare „Leselinie“ zu schaffen, damit man stringent deutet. Die Karten auf diesen Bildern stammen aus meinem Epic Light Lenormand Kartendeck.

Weitere Ausnahmen von der Regel

Regeln sind bekannt für Ausnahmen. Diese gibt es auch bei zwei Lenormandkombis, zumindest nach meiner Lehre. In diesen Fällen wende ich die Deutungsregel nicht an, weil die Bilder der beiden verbundenen Karten unmittelbar deutliche Assoziationen wecken.

Berg & Schiff: Wenn das Schiff auf den Berg zusteuert, ist das für mich die Titanic-Kombination. Eine der 10 Lenormand Kombinationen mit großer Bedeutung und Wirkung. In diesem Beitrag können Sie alles genau nachlesen.

Störche & Wolken: Hier geraten die Störche in eine Art Nebelwand. Dabei verlieren Sie die Orientierung (wahrscheinlich ist es in echt nicht so, aber das Bild vermittelt uns dies). Für mich bedeutet, diese Kombi, dass etwas aus der Kontrolle gerät. Der Nebel, der die Sicht behindert, steht für Unsicherheit, Verwirrung und das Unbekannte. Diese Metapher kann auf viele Lebenssituationen angewendet werden, in denen wir das Gefühl haben, den Überblick bzw. die Kontrolle zu verlieren. Auch wenn wir im Alltag klare Ziele und Pläne haben, können unvorhersehbare Ereignisse unsere Orientierung beeinflussen und uns aus der Bahn werfen. Insgesamt symbolisiert die Kombination von Störchen und Wolken zwar den Verlust der Kontrolle, aber auch die Notwendigkeit, sich den Unsicherheiten des Lebens zu stellen und trotzdem voranzukommen. Es ist eine visuelle Metapher für den Umgang mit Veränderungen und das Finden neuer Wege, auch wenn die alten Pfade verschwinden.

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Videos mit Beispiellegungen zu diesem Thema

1 Kombi, 3 Varianten zu Reiter, Sense, Turm

1 Kombi, 2 Varianten mit Störche, Berg