Die Korrespondenzkarten in der Großen Tafel sind eine weitere unentbehrliche Deutungstechnik für das Lenormand. In diesem vorhergehenden Beitrag schauten wir uns die Spiegelkarten genau an. Nun möchte ich Ihnen erklären, was Korrespondenzkarten sind und welche grundlegenden Aussagen sie über die zukünftige Situation der Ratsuchenden machen. Genau wie über die Spiegeltechnik lassen sich mit der Methode des Korrespondierens wichtige Botschaften herausarbeiten.
Korrespondenzkarten in der Großen Tafel bestimmen
Wir betrachten die Korrespondenzkarten in der Großen Tafel, die mit 9×4 Karten ausgelegt wird. Beim Korrespondieren werden ähnlich wie beim Spiegeln Pärchen gebildet. Dazu wird genau wie bei den Spiegelkarten das Kartenbild gedanklich in zwei Hälften geteilt – wie bei einem Buch. Somit bildet der Falz die senkrechte Mittelreihe, die aus Lenormandkarte 5, 14, 23 und 32 besteht. Diese Vier haben keinen Korrespondenzpartner. Daher beachten wir sie beim Korrespondieren nicht. Im Schaubild sind die Karten der Mittelreihe mit einem X versehen.
Alle anderen Karten sind sozusagen korrespondenzfähig. Korrespondiert wird immer nur entlang der senkrechten Achse, die unseren gedachten Buchfalz darstellt. Anders als beim Spiegeln, bei dem das Pendant zu jeder Karte direkt gegenüberliegt, müssen wir beim Korrespondieren springen. Dabei kommt es darauf an, ob die Ausgangskarte in den beiden äußeren Reihen liegt, also in Reihe 1 und 4 oder ob sie sich in den inneren Reihen 2 und 3 befindet.
Korrespondieren in den Außenreihen
Beispiel 1: Sehen wir uns dazu die Karte auf Position 2 an. Würden wir sie spiegeln, hätte sie die Karte auf Platz 8 als Partner. Ihre Korrespondenzkarte ist nun die 35. Denken Sie sich dazu eine senkrechte Linie, die von der Spiegelkarten ausgehend nach unten führt bis zum letzten Platz.
Beispiel 2: Bei Karte 4 ist die Spiegelkarte die 6 und mit dem Lot nach unten führend gelangen wir zur 33 als Korrespondenzkarte.
Beispiel 3: Gehen wir von der Karte auf Platz 28 aus. Sie hat als Spiegel die 36, weil diese genau gegenüberliegt. Dagegen korrespondiert sie mit der Karte auf Platz 9, siehe eingezeichnete Linie im Bild.
Versuchen Sie nun die Korrespondenzkarte zur 7 herauszufinden.
Wieder prüfen Sie zuerst die Spiegelkarte. Das ist die 3. Dann führen Sie gedanklich eine Linie senkrecht nach unten und treffen auf die 30. Diese korrespondiert mit der 7, unserer Ausgangskarte.
Bitte merken: Korrespondenzkarten in den Außenreihen liegen stets in der Außenreihe, nie im Mittelfeld!
Korrespondieren in den Innenreihen
Beispiel 1: Nehmen wir die Karte auf Platz 10. Ihre Spiegelkarte ist die 18. Für die Korrespondenzkarte müssen wir nur eine Stufe weiter nach unten gehen, also die waagrechte Reihe wechseln. Dann landen wir auf der 27. Diese korrespondiert mit der 10.
Beispiel 2: Die Karte auf Platz 16 korrespondiert mit der 21. Denn die Spiegelkarte ist die 12 und einen Platz weiter unten gelangen wir zur 21.
Beispiel 3: Sehen wir uns die Karte 11 an. Sie spiegelt sich mit der 17. Einen Sprung nach unten landen wir auf der 26, wie im Bild eingezeichnet.
Überlegen Sie selbst, was die Korrespondenzkarte zur 22 ist.
Die Spiegelkarte liegt auf der 24, sie korrespondiert mit der Karte auf Platz 15.
Bitte merken: Korrespondenzkarten in den Innenreihen liegen stets in den Innenreihen, nie außen!
Wie bei den Spiegelkarten darf die ausgehende Position der Karte entweder in der rechten oder in der linken Hälfte des Kartenblattes liegen. Somit können Sie Lenormandkarten von rechts nach links korrespondieren und umgekehrt.
Bedeutung der Korrespondenzkarten
Die Aussagen der Korrespondenzkarten richten sich auf die zukünftige Entwicklung. Somit haben Sie nach den Spiegelkarten ein weiteres elementares Werkzeug der Zukunftsdeutung kennengelernt.
Werde ich gefragt, ob die Botschaften der Spiegelkarten oder der Korrespondenzkarten bedeutender sind, würde ich aus meiner Erfahrung zu den Spiegelkarten tendieren. Allerdings nur, wenn man beide getrennt voneinander betrachtet. Weit verbreitet ist die Methode, bei der die Aussagen der Spiegel- und Korrespondenzkarte zu einer Kombination zusammengefasst werden. Das ist auch meine bevorzugte Deutungsweise, die ich jedem Lernenden empfehle.
Hier nochmal die Übersicht über die beiden möglichen Herangehensweisen.
1. Herangehensweise: Erst wird die Ausgangskarte zusammen mit der Spiegelkarte gedeutet. Dabei kommt eine Antwort für sich heraus. Dann deuten wir die Ausgangskarte zusammen mit der Korrespondenzkarte. Wieder kommt dabei eine Antwort heraus, die unabhängig von der Spiegelkarte gilt. Es kommen also zwei getrennte Aussagen zustande.
Problem: Durch die Bildung von zwei verschiedenen Aussagen können unvereinbare Widersprüche entstehen.
Beispiel: Auf der 12 liegt der Ring. Seine Spiegelkarte ist der Fuchs auf der 16. Also wird es in der Beziehung oder Verbindung Lügen geben (Ring+Fuchs = falsche Beziehung oder Beziehung mit Lügen).
Die Korrespondenzkarte ist der Hund auf der 25. Das würde aussagen, dass die Beziehung oder Verbindung ehrlich sein wird (Ring + Hund = Loyale Verbindung, ehrliche Beziehung). Die Aussagen passen also nicht zusammen, da sie absolut gegensätzlich sind. Wenn Sie aber mit der folgenden Herangehensweise deuten, entstehen solche Konflikte in den Aussagen nicht.
2. Herangehensweise: Spiegel- und Korrespondenzkarte werden zuerst zu einer Kombination verknüpft und dann auf die Ausgangskarte bezogen.
Beispiel: Wie oben ist der Ring die Ausgangskarte auf Platz 12. Seine Spiegelkarte wird mit der Korrespondenzkarte vereint. Dabei entsteht die Kombi aus Fuchs und Hund. Sie bedeutet in jedem Fall: Untreue. Wenn wir jetzt diese Aussage auf den Ring beziehen, löst sich der Konflikt von oben auf. Denn nun lautet die Botschaft: In der Beziehung wird es Untreue geben oder in der Verbindung kommt es zu Illoyalität, d.h. Verrat.
Daran sehen Sie deutlich, dass die 2. Herangehensweise Konflikte durch unvereinbare Widersprüchlichkeiten vermeidet, weil sie nur eine einzelne, dafür eindeutige Botschaft hervorbringt.
Beispiel für die Korrespondenzkarte in Verbindung mit der Spiegelkarte
Angenommen auf Position 9 liegt der Anker. Wenn er eine Themenkarte darstellt, weil zum Beispiel nach dem Beruf gefragt wird, sollten wir ihn auf jeden Fall spiegeln und korrespondieren. Seine Spiegelkarte liegt auf der 1. Es sind die Wolken. Sofort suchen wir die Korrespondenzkarte, indem wir gedanklich von Platz 1 ganz nach unten gehen. Am Ende der Reihe stoßen wir auf die Mäuse, die auf Platz 28 liegen. Wenden wir die die 2. Herangehensweise an, bilden wir eine Kombination und aus Wolken und Mäuse: Auflösung von Unklarheiten. Bezogen auf den Anker, also den Beruf, wird es folglich zu einer Klärung kommen oder die Unsicherheit bzw. Angst (Wolken) im Job nimmt ab (Mäuse).
Überlegen Sie nochmal, was bei der Methode 1 herausgekommen wäre. Unsicherheit im Berufsleben (Anker + Wolken) und ein Verlust im Job oder des Jobs (Anker + Mäuse). Im Vergleich zur Methode 1 baut sich hier ein komplett anderes Szenario auf.
Sie müssen für sich herausfinden, welche Herangehensweise Ihnen sympathischer erscheint. Wichtig ist, dass Sie sich für eine methodische Anwendung entscheiden und dabei bleiben.
Notwendige und optionale Korrespondenzkarten
Wie bei den Spiegelkarten auch sollte die Anzahl der ausgewählten Korrespondenzen überschaubar bleiben, um sich nicht in einem Riesennetz aus Deutungssträngen- und Plätzen zu verheddern. Auch hier gilt die goldene Regel der Großen Tafel: Weniger ist mehr! Daher ist das Korrespondieren nur bei den Hauptkarten sinnvoll. Wenn Sie die Korrespondenzkarte automatisch mit der Spiegelkarte verknüpfen, siehe Herangehensweise 2, gibt es gleich viele Korrespondenzkarten wie Spiegelkarten. Welche davon für die Deutung notwendig sind und welche optional, lesen Sie bitte in dem Beitrag „Spiegelkarten in der Großen Tafel“ nach.
Weitere Deutungstechniken für die Große Tafel mit kompletter Anleitung stelle ich in meinem Lenormand Aufbaukurs Buch vor.
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